Nur günstig oder auch billig?
|Von:Jamal Fischer
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Das Huawei Y6 (2019) ist ein sehr günstiges Handy im Test: Für mittlerweile rund 130 Euro ist das Smartphone zu haben. Zu empfehlen ist das es aber auch trotz des geringen Preises nicht. Zwar stimmen Akkulaufzeit und Display-Werte, aber in Sachen Kamera, Performance, Software und Ausstattung bleibt das Gerät gegenüber direkten Konkurrenten auf der Strecke.
Vorteile
Sehr starke Akkulaufzeit
Gutes und helles Display
Ausstattung ist dem Preis angemessen
Nachteile
Performance lässt zu wünschen übrig
Single-Kamera macht unbrauchbare Bilder
Aufladen des Akkus benötigt viel zu lange
Huawei Y6 im Test: Schnäppchen-Tipp oder unbrauchbar?
Aktuelle Top-Smartphones haben die vierstellige Preismarke schon lange geknackt. Doch es geht auch günstig: Mit dem Modell Y6 (2019) hat Huawei ein Smartphone im Sortiment, das bereits für etwas über 100 Euro über die Ladentheke geht. Doch was taugt das Einsteiger-Handy aus China wirklich?
Mit 150 Gramm wiegt das Gerät sehr wenig und liegt dementsprechend angenehm in der Hand. Das ist unter anderem dem Gehäuse geschuldet: Glas oder Aluminium suchen wir hier vergeblich, stattdessen setzt Huawei bei ihrem Einsteiger-Handy auf Kunststoff. Die Verarbeitung wirkt entsprechend billig, was zu einem solch niedrigen Preis aber zu erwarten ist. Auch die Oberfläche des Displays macht uns zu schaffen: Im Gegensatz zu anderen Smartphones scheint hier jegliche Art von Beschichtung zu fehlen, weshalb wir Probleme damit hatten, den Bildschirm für hübsche Fotos sauber zu kriegen. Es hat einige Zeit gekostet, das Display auch vom letzten Fingerabdruck zu befreien.
Das Displaypanel überzeugt für ein Gerät dieser Preisklasse jedoch: 495 Cd/m² wird es hell und strahlt kontrastvolle Farben aus. Mit 6,1 Zoll besitzt es eine angenehme Größe und zeigt Inhalte im 19,5:9-Format an. Lediglich die Auflösung von gerade einmal HD Plus (1.560 x 720 Pixel) führt zu einer Pixeldichte von 283 ppi, wodurch einzelne Pixel leicht erkennbar sind. Auf der Oberseite des Geräts befindet sich eine kleine Notch, die den Platz für die Frontkamera freihält.
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Für Schnappschüsse in Ordnung
Mit der Absicht, viele tolle Fotos schießen, sollte man das Gerät nicht unbedingt erwerben. Auf der Rückseite des Smartphones befindet sich eine einzelne 13 Megapixel starke Kamera, die wenig überraschend keinerlei optische Stabilisierung mit sich bringt. Videos zeichnet das Handy mit Full-HD bei maximal 30 Bildern pro Sekunde auf, ein Zeitlupen-Modus oder weitere tolle Kamerafeatures fehlen. Auch die Frontkamera glänzt nicht gerade mit überragenden Ergebnissen: Eine einzelne Linse mit Acht-Megapixel-Sensor knipst die Bilder, einen Autofokus finden wir nicht. Klar: Für Schnappschüsse oder Selfies zwischendurch reichen die verbauten Kameras aus, sofern die Lichtbedingungen stimmen. Wer aber ein günstiges Handy mit guter Kamera braucht, wird mit dem Y6 2019 kaum glücklich.
Denkt lang, hält lange durch
Angetrieben wird das Huawei Y6 2019 von einem Mediatek MT 6761 Helio A22. Passend zum zurückhaltenden Handydesign ist die Performance des Geräts unterirdisch: Das Arbeitstempo wirkt sehr gebremst und auch Alltagsaufgaben brauchen zum Teil um ein Vielfaches länger als bei Geräten aus dem gleichen Preissegment. Die mäßige Performance ist jedoch nicht alleine dem Prozessor geschuldet, denn der Arbeitsspeicher fällt mit gerade einmal zwei Gigabyte sehr mager aus. Apps im Hintergrund offen zu halten oder etwas aufwendigere Aufgaben mit dem Gerät zu erledigen ist kaum möglich. Aber: Für grundlegende Arbeiten, darunter das Verfassen von Emails oder das Chatten via WhatsApp und Co., reicht die Performance aus.
Strom zieht das Y6 2019 aus einem 3.020 mAh großen Akku, der kein kabelloses Laden unterstützt – für diese Preisklasse jedoch auch nicht zu erwarten. Mittlerweile zu erwarten ist jedoch ein USB-C-Anschluss, der hier fehlt. Stattdessen setzt man noch auf die schon stark gealterte Technik des Micro-USB-A-Anschlusses mit dem langsamen 2.0-Standard. Dank der schwachen Hardware überzeugt uns die Akkulaufzeit sehr: Erst nach 11:31 Stunden geht dem Gerät der Saft aus, dieser Wert sollte nahezu jeden User mindestens über einen Tag bringen. Das Blatt wendet sich aber beim Aufladen: Durch den veralteten USB-Anschluss und das schwache Netzteil benötigt der Akku zum Aufladen über drei Stunden. Nach einer halben Stunde sind damit gerade einmal 17% in das Handy geflossen.
Alle Smartphones im Test: Die CHIP-Handy-Bestenliste
Ausstattung dem Preis angemessen
In Sachen Software kommt auf den Huawei Y6 2019 das aktuelle Android 9.0 Pie mit der hauseigenen Benutzeroberfläche EMUI in der Version 9.0.1 zum Einsatz. Leider scheint Huawei keine Mühen in Updates für das Handy zu stecken: Der Sicherheitspatch ist im Juli 2019 noch auf dem Stand vom 1. Januar. Android Q wird das Gerät, wenn überhaupt, erst in vielen Monaten erhalten.
Positiv anzumerken sind der vorhanden Kopfhöreranschluss und die Dual-SIM-Funktionalität. Leider hört die Liste hier aber schon auf. Einen NFC-Chip besitzt das Smartphone nicht, ebenso fehlt der aktuelle Wlan-ac-Standard komplett. Der interne Speicher ist mit 32 Gigabyte zudem sehr klein geraten. Immerhin: Mittels Micro-SD-Karte lässt sich dieser noch erweitern.
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So bewertet das CHIP Testcenter Handys
Im CHIP-Testcenter prüfen wir jährlich viele Dutzend Smartphones in einem aufwändigen Testverfahren. Die Handys durchlaufen ausführliche Labortests, bevor wir sie mit einer Gesamtwertung in unsere Bestenliste einordnen. Wir messen die Performance, die Akkulaufzeit, die Displaygüte, die Fotoqualität und bewerten die Ausstattung. Unsere Ingenieure und Messtechniker ergänzen die objektiven Messungen zudem um Experten-Eindrücke, beispielsweise bei der Bewertung der Verarbeitung. Alle Kategorien fließen mit dem gleichen Gesamtgewicht in die Endnote ein, weil wir sie für Smartphones gleich relevant halten. Auf Basis der Gesamtnote und des aktuellen Straßenpreises fällen wir zudem ein Preisurteil, damit Sie auf einen Blick sehen, welches Gerät am meisten für sein Geld bietet. Eine ausführliche Beschreibung unseres Handy-Testverfahrens lesen Sie hier.
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