Sie halten Uni-Vorlesungen, geben Weiterbildungskurse oder referieren vor Manager:innen: Die Bandbreite der möglichen Jobs für Dozenten und Dozentinnen ist groß – genau wie die Unterschiede beim Gehalt.
Artikelinhalt
- Definition Dozent
- Gehalt an Hochschulen
- Honorardozent:innen in der Erwachsenenbildung
- Branchenmindestlohn
- Gehalt nach Bundesländern
Was ist ein Dozent oder eine Dozentin?
Als Dozent:in gilt, wer an Hochschulen und Einrichtungen der Erwachsenenbildung lehrt. An Hochschulen handelt es sich somit um Professor:innen, Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen, Privatdozent:innen und Lehrbeauftragte.
In der Erwachsenenbildung arbeiten Dozent:innen beispielsweise an Volkshochschulen, in den Industrie- und Handelskammern oder auch bei anderen öffentlichen oder kirchlichen Trägern. Anders als an Hochschulen müssen sie nicht promoviert oder sogar habilitiert sein (Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel); je nach Arbeit- oder Auftraggeber handelt es sich um Expert:innen auf einem bestimmten Fachgebiet, die über eine entsprechende pädagogische Eignung verfügen.
Was verdienen Dozent:innen an Unis und anderen Hochschulen?
Dozent:innen sind alle Lehrenden an Hochschulen – Professor:innen, Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen, Privatdozent:innen und Lehrbeauftragte. Dabei ist mit folgenden Gehältern zu rechnen:
- Professor:innen werden nach der W-Besoldung alimentiert und erhalten ein Grundgehalt von knapp 5.000 (W1) bis rund 8.000 Euro brutto pro Monat(W3).
- Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen, also Promovierende und Postdocs, werden nach Tarif bezahlt. Je nach Entgeltgruppe – E13, E14 oder E15 – und Berufserfahrungen verdienen sie zwischen 4.500 und 7.000 Euro brutto monatlich.
- Privatdozent:innen, also habilitierte Wissenschaftler:innen ohne Lehrstuhl, sind zur Titellehre verpflichtet. Diese wird nicht vergütet.
- Lehrbeauftragte werden für gewöhnlich per Semesterwochenstunde (45 Minuten) bezahlt. Der Stundensatz variiert und liegt in der Regel zwischen 15 und 50 Euro, meist zwischen 25 und 30 Euro brutto.
Jobs für Dozent:innen
- Merken Gemerkt Dozentur (m/w/d) für Ökonomie 07.03.2024 Hessische Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit Gießen
- Merken Gemerkt Langzeitdozentur Energiewissenschaften an der Fakultät Naturwissenschaften 21.03.2024 Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V. (DAAD) Istanbul (Türkei)
- Merken Gemerkt Langzeitdozentur Betriebswirtschaftslehre an der Fakultät Wirtschafts-/Verwaltungswiss. 21.03.2024 Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V. (DAAD) Istanbul (Türkei)
Welchen Verdienst haben freiberufliche Dozent:innen in der Erwachsenenbildung?
Etwa 70 Prozent der Dozenten in der Erwachsenenbildung sind Freiberufler:innen. Die Stundensätze dieser sogenannten Honorardozent:innen variieren extrem, wie die Honorar-Datenbank von ver.di für Solo-Selbstständige zeigt: Die Spanne reicht von rund 20 Euro pro Stunde bis hin zu 1.000 Euro am Tag.
Die weniger gut bezahlten Jobs überwiegen, weshalb die finanzielle Situation von Honorardozent:innen häufig prekär ist. Es gilt zu bedenken, dass von den Stundenlöhnen noch Abzüge wie Steuern, Krankenkasse, Fahrtkosten, Versicherungen und Spesen abgehen.
Spitzenhonorare von mehreren hundert Euro pro Tag werden eher von Auftraggebern aus der Wirtschaft bezahlt. Sie bekommt meist nur, wer herausragende Qualifikationen und ein hohes Maß an Erfahrung sowohl im Fachgebiet als auch als Dozent:in vorweisen kann.
Der Branchenmindestlohn: Deutliche Steigerung bis 2026
Für pädagogische Mitarbeiter:innen mit mindestens Bachelorabschluss in der Aus- und Weiterbildung haben sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter auf eine deutliche Erhöhung des Branchenmindestlohns geeinigt. Er steigt von 3.121,82 in 2023 auf 3.537,24 Euro brutto Monat in 2026 an. Pro volle Zeitstunde steigt der Stundenlohn von 18,41 auf 20,26 Euro an.
Mindestlohn pädagogisches Personal in der Weiterbildung*)
Jahr | Stundenlohn | Monatslohn |
---|---|---|
2024 | 19,15 € | 3.274,30 € |
2025 | 19,96 € | 3.384,66 € |
2026 | 20,86 € | 3.537,27 € |
*) Pädagogisches Personal in der beruflichen Weiterbildung nach SGB II und III, Gruppe 2 (z.B. mit Hochschulabschluss); alle Angaben brutto in Euro |
© academics
In welchen Bundesländern verdienen Dozent:innen am meisten?
Wer seinen Wohnort frei wählen kann, sollte sich als Dozent:in in der Erwachsenenbildung in Hessen, Hamburg, Baden-Württemberg oder Bayern niederlassen: Hier liegen die Durchschnittsgehälter laut einer Auswertung des Portals gehalt.de bei mehr als 5.000 Euro. In den östlichen Bundesländern (mit Ausnahme Berlins) können Dozent:innen dagegen im Schnitt weniger als 4.000 Euro im Monat verbuchen. Am wenigsten verdienen Dozenten mit 3.677 Euro in Mecklenburg-Vorpommern.
Zu beachten ist dabei: Die Daten von gehalt.de basieren auf einzelnen Befragungen und Selbstauskünften, deshalb können sie von anderen Quellen abweichen. Erfasst werden hier Gehälter für Dozent:innen in der Erwachsenenbildung.
Dozentengehälter nach Bundesländern (Erwachsenenbildung)
Bundesland | Durchschnittliches Bruttomonatsgehalt (Euro) |
---|---|
Hessen | 4.056 |
Baden-Württemberg | 4.084 |
Hamburg | 4.019 |
Bayern | 3.986 |
Nordrhein-Westfalen | 3.915 |
Rheinland-Pfalz | 3.862 |
Bremen | 3.816 |
Saarland | 3.788 |
Berlin | 3.761 |
Niedersachsen | 3.725 |
Schleswig-Holstein | 3.685 |
Sachsen | 3.441 |
Thüringen | 3.437 |
Brandenburg | 3.429 |
Sachsen-Anhalt | 3.402 |
Mecklenburg-Vorpommern | 3.354 |
Stand: März 2024 | |
©academics
Autoren
Maike Schade & Julia Holzapfel
Erschienen in
academics - März 2021
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