Redakteur: Ceara Elhardt
Um Personen- und Sachschäden bei elektrischen Schaltanlagen zu vermeiden, sind viele Normen und Vorschriften zu erfüllen. Dazu gehört auch der Potenzialausgleich zwischen allen metallischen Teilen eines Gehäuses. Wie sich ein automatischer Potenzialausgleich aller Flachteile auch ohne separate Erdungsbänder erreichen lässt, zeigt das Anreihschrank-System TS 8 von Rittal.
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An elektrischen Schaltanlagen hat die Erdung von metallischen Teilen aus Sicherheitsgründen eine hohe Priorität. Der Grund ist einleuchtend: Im Fehlerfall – wenn also zum Beispiel ein Gehäuseteil unter Spannung stehen könnte – würde dies zu einer Gefährdung von Personen führen. Und gerade vor der ungewollten Berührung lebensgefährlicher Spannung soll ein Gehäuse schützen. In Niederspannungsschaltanlagen müssen also alle metallischen Rahmen- und Gehäuseteile, für die das Risiko einer Potenzialverschleppung besteht, an eine Erdung angeschlossen werden.
Erdungsbänder anbringen
In der Regel schaffen Erdungsbänder aus Kupferdraht einen solchen Potenzialausgleich. Diese sind flexibel und können daher auch bewegliche Teile wie Türen sicher mit dem Gehäuse verbinden. Bei einem Schaltschrank müssen über die Erdungsbänder meistens auch der Rahmen, die Seitenwände, das Schaltschrankdach oder andere Flachteile mit dem Schutzleiter verbunden werden. Hier besteht aber auch eine Fehlerquelle, da die Werkstattmitarbeiter die Erdungsbänder während der Montage manuell anbringen müssen. Sollte einmal ein Erdungsband vergessen werden, ist die fertige Schaltanlage zwar funktionsfähig, im Fehlerfall kann es aber zu einer Gefährdung von Personen kommen.
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Potenzialausgleich auch ohne Erdungsband
Um die Umsetzung der elektrischen Schutzmaßnahmen zu erleichtern, hat die Rittal GmbH und Co. KG beim Anreihschrank-System TS 8 eine wirksame Lösung entwickelt. Der Hersteller verbindet die Seitenteile, das Schaltschrankdach, die Rückwand und auch Bodenbleche während des Zusammenbaus automatisch leitend mit dem Rahmen. Hierbei drücken sich spezielle Krallen bzw. Unterlegscheiben durch die elektrisch nicht leitende Oberflächenbeschichtung der Flachteile und stellen so eine sichere Kontaktierung her. Dadurch sind alle Flachteile leitend mit dem Rahmen verbunden, so dass in vielen Anwendungsfällen auf separate Erdungsbänder verzichtet werden kann. Lediglich für die Schaltschranktür ist noch ein Erdungsband anzubringen. Der Übergangswiderstand zwischen den Flachteilen und dem Schaltschrankrahmen beträgt weniger als 0,1 Ohm und entspricht damit der Leergehäuse-Norm DIN EN 62208.
Vereinfachte Montage und erhöhte Sicherheit
In der Werkstatt soll dieser automatische Potenzialausgleich eine Verringerung des Materialaufwands bringen. Außerdem kann das zeitaufwendige Anbringen von bis zu sieben Erdungsbändern pro Schaltschrank entfallen. Zuletzt ist laut Hersteller auch eine Demontage und erneute Montage der Flachteile einfacher, da nicht jedes Mal die Erdungsbänder entfernt und wieder befestigt werden müssen. Im Zuge einer Risikobewertung müssen Anwender klären, ob die konstruktiven Maßnahmen eines automatischen Potenzialausgleichs ausreichen oder ob separate Erdungsbänder für eine Erfüllung der sicherheitstechnischen Anforderungen erforderlich sind. (ce)
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