Das Wichtigste in Kürze:
- Ein ETF bildet einen Börsenindex ab, die Wertentwicklung läuft parallel dazu. Er wird nicht aktiv gemanagt, daher sind die Kosten niedrig.
- Kostengünstige monatliche Sparraten möglich.
- Voraussetzung ist ein günstiges Wertpapierdepot.
Exchange Traded Funds, kurz ETF, sind bei Anlegern und Experten beliebt. In den vergangenen zehn Jahren hat sich ihr Marktanteil im Aktienfondsbereich verdoppelt.
Der Grund: Im Unterschied zu anderen Investmentfonds müssen solche Indexfonds nicht aktiv von teuren Fondsmanagern verwaltet werden. Alles läuft automatisch, die Verwaltungsgebühren sind daher gering. Das ist wichtig, denn bei einer langfristigen Anlage können hohe Gebühren einen Teil der Rendite auffressen.
Geringeres Risiko durch breit gestreute Investition
ETFs bilden die Wertentwicklung von Börsenindizes nach – zum Beispiel vom Dax oder S&P 500. Diese fassen die Kurse mehrerer Unternehmen zusammen. Im Falle des Dax zum Beispiel von den größten deutschen Aktiengesellschaften. Damit bildet er die Wirtschaft Deutschlands ab, andere Indizes spiegeln etwa die USA (S&P 500), ganze Weltregionen oder bestimmte Branchen.
Weil mehrere Unternehmen in einem solchen Index abgebildet werden, streuen Anleger damit ihr Risiko. Entwickelt sich ein Kurs schlecht, kann ein anderes Unternehmen das oft ausgleichen. Hier gilt: Je mehr und diverser, desto besser. Weltweite Indizes, wie der MSCI World, streuen das Risiko über verschiedene Länder und Branchen. Wer einen ETF auf ein solches Börsenbarometer kauft, reduziert damit sein Risiko für Verluste.
Was ist ein ETF-Sparplan?
Ein ETF-Sparplan funktioniert vom Prinzip wie ein klassischer Banksparplan – nur dass das Geld an der Börse angelegt wird. Anleger investieren Monat für Monat einen bestimmten Betrag in einen oder mehrere Fonds. Das lohnt sich für Anleger aus mehreren Gründen:
- ETF-Sparpläne sind schon mit kleinen Beträgen möglich. Bereits mit 25 Euro im Monat können sich Anleger zum Beispiel ein Vermögen ansparen.
- Sie eignen sich auch für unerfahrene Anleger und sind nicht so riskant wie der Handel mit einzelnen Aktien. Je breiter die Investitionen gestreut sind, desto geringer das Risiko von Verlusten.
- Ein ETF-Sparplan ist flexibel. Anleger können ihn nach Bedarf starten, pausieren oder die monatliche Sparrate anpassen.
- ETF-Sparer profitieren vom Durchschnittskosteneffekt. Fallen die Kurse, bekommen sie mehr Anteile für ihr Geld; steigen sie, bekommen sie weniger. Sie müssen sich also keine Gedanken um den perfekten Kaufzeitpunkt machen.
- ETF-Sparpläne sind günstig: Viele Anbieter verzichten zumindest zeitweise auf Ausgabeaufschläge.
Unser Tipp: Der Durchschnittskosteneffekt fängt das typische Auf und Ab der Börsenkurse auf. Das bedeutet jedoch nicht, dass ein Sparplan immer die beste Wahl ist. In manchen Fällen kann eine Einmalanlage sinnvoller sein. Das weiß man aber in der Regel erst hinterher.
Fünf Anbieter im Vergleich: Wie finden ETF-Sparer das passende Wertpapierdepot?
Wer einen ETF-Sparplan eröffnen möchte, braucht zunächst ein Wertpapierdepot. Besonders gefragt sind diese fünf Anbieter, die zu unterschiedlichen Anlegertypen passen.
DKB-Broker – Für Vielsparer mit breitem Investitionsinteresse
Die Deutsche Kredit Bank, eine Tochter der Bayerischen Landesbank, hat mehr als 2.000 Fonds-Sparpläne im Angebot. Mit 1.700 sparplanfähigen ETFs ist sie eine Top-Adresse für ETF-Sparer.
DKB | Konditionen |
---|---|
Depotführung | 0 € |
Mindestsparrate | 25 € |
maximale Sparrate | 10.000 € |
Sparintervalle | monatlich, zweimonatlich, vierteljährlich, halbjährlich und jährlich |
monatliche Ausführungstage | 5., 20. |
dynamische Sparrate | ✕ |
Kaufgebühr (Sparplan-Ausführung) | 1,50 € |
ETF-Ordergebühren (außerhalb des Sparplans) | – bis 5.000 € Ordervolumen 10 € – zwischen 5.000 und 20.000 € Ordervolumen 15 € – ab 20.000 € Ordervolumen 30 € |
ETF-Sparpläne | >1.700 ETFs |
kostenfreie ETF-Sparpläne | 170 |
automatische Wiederanlage von Ausschüttungen | ✕ |
Webseite | dkb.de |
Zum Angebot der DKB
Gut geeignet für hohe Sparraten
Der DKB-Broker, das Wertpapierdepot der DKB, ist kostenlos und kundenfreundlich:
- Dreistufiges Gebührenmodell für Wertpapierorder: Für jede Order unter 5.000 Euro zahlen DKB-Kunden eine Gebühr von 10 Euro, zwischen 5.000 und 20.000 Euro Ordervolumen werden 15 Euro fällig und über 20.000 Euro werden 30 Euro.
- Pauschalgebühr für Sparplanausführung: Unabhängig von der Sparrate werden 1,50 Euro pro Ausführung berechnet.
Spart man pro Monat einen zweistelligen Betrag, gehört die DKB zu den teureren Anbietern. Ab einer Sparrate von 100 Euro wird es erschwinglicher – dann ist zum Beispiel nur noch unter anderem Trade Republic noch günstiger.
Die DKB ist einer der günstigsten Anbieter am Markt und bietet eine sehr große Auswahl an sparplanfähigen ETFs. Dafür spart die Direktbank an einem umfassenden Beratungsservice.
Pluspunkt: Anleger können ihr Wertpapierdepot mit einem Girokonto und einer Kreditkarte der DKB – beides kostenlos – kombinieren.
0€ Depotgebühren
Comdirect-Depot – Für ETF-Sparer, die auf Leistung setzen
Das Wertpapierdepot der Comdirect, einer der größten Direktbanken Deutschlands, überzeugt. Darunter befinden sich auch rund 1.700 sparplanfähige ETFs.
Comdirect | Konditionen |
---|---|
Depotführung | 0 € in den ersten 3 Jahren 1,95 € im Monat ab dem 4. Jahr, wenn weniger als 2 Trades im Quartal erfolgen, sonst 0 € |
Ordergebühren Inland (außerhalb des Sparplans) | 3,95 € im 1. Jahr 4,90 € + 0,25% des Ordervolumens ab dem 2. Jahr Mindestens 9,90 € je Order, Maximal 59,90 je Order |
Ordergebühren Ausland (außerhalb des Sparplans) | 7,90 € + 0,25% des Ordervolumens Mindestens 12,90 € je Order, Maximal 62,90 € je Order |
Sparplanausführung | 1,5 % der Sparrate |
Mindestsparrate | 1 € |
Höchstsparrate | 10.000 € |
gesamte Jahreskosten Euro (Prozent) bei Monatsraten von … | |
50 € | 9 € (1,50 %) |
100 € | 18 € (1,50 %) |
200 € | 36 € (1,50 %) |
500 € | 90 € (1,50 %) |
Webseite | comdirect.de |
Zum Angebot der Comdirect
Viel Service rund um die Geldanlage
Comdirect bietet viel Sicherheit und setzt auf eines der größten Servicepakete zum ETF-Sparen. Anleger können verschiedene Analyse-Tools, Echtzeitkurse und Trading-Funktionen nutzen, die ihnen bei der Anlageentscheidung helfen sollen. Das gibt es sonst nur bei der Consorsbank. Das Leistungsspektrum hat jedoch seinen Preis:
- Für jede Inlandsorder zahlen Comdirect-Kunden 4,90 Euro zuzüglich 0,25 Prozent des Ordervolumens.
- Die Ordergebühren werden erst ab einer Höhe von 59,90 Euro gedeckelt.
Das Angebot der Comdirect ist teurer als das der DKB. Auch mit den Preisen von Trade Republic kann es nicht mithalten.
Hohe Sparraten können schnell teuer werden
Das Wertpapierdepot der Comdirect ist kostenlos, sofern man ab dem vierten Jahr mindestens zwei Trades pro Quartal ausführt – sonst werden 1,95 Euro im Monat fällig. Für jede Sparplanausführung berechnet Comdirect 1,5 Prozent der festgelegten Sparrate.
Unter 60 Euro monatlicher Sparrate gehört die Direktbank zu den günstigen Anbietern; ab 100 Euro ist sie deutlich teurer als die DKB. Die monatliche Mindestrate für Sparpläne liegt bei 1 Euro.
Eine Besonderheit: Im Unterschied zu anderen Banken werden die Dividenden der Indexfonds bei der Comdirect nicht automatisch wiederangelegt.
Qualität kostet
Die Comdirect kann mit einer großen Auswahl an Wertpapieren und einem umfangreichen Kundenservice punkten. Diese Qualität hat jedoch ihren Preis: Die Gebühren für Orders und die Sparplanausführung machen die Direktbank zu einem teuren Depotanbieter.
Mindestsparrate 1 €
Consorsbank – Für die internationale Investmentstrategie
Die Consorsbank, die zur französischen BNP Paribas gehört, bietet ein kostenloses Wertpapierdepot und eine große Auswahl an Wertpapieren. Bankkunden können hier außerdem an mehr als 30 Handelsplätzen in aller Welt handeln – in Spanien und Frankreich sogar zu deutschen Konditionen – und haben die Wahl zwischen mehr als 550 sparplanfähigen ETFs. Das Consorsbank-Angebot ist kleiner als bei DKB oder Comdirect.
Consorsbank: Depot | Konditionen |
---|---|
Depotführung | 0 € |
Mindestsparrate | 25 € |
Sparintervalle | monatlich, zweimonatlich, quartalsweise und halbjährlich |
dynamische Sparrate | ✓ |
Kosten pro Ausführung | 1,5 % des Anlagebetrags |
ETF-Sparpläne | 521 Sparpläne |
kostenfreie ETF-Sparpläne | 249 Sparpläne |
Automatische Wiederanlage von Ausschüttungen | ✓ |
ETF-Anbieter | Amundi ETF, BNP Paribas Easy, Comstage, Deka ETF, HSBC ETF, Invesco, iShares, Lyxor ETF, Market Access, SPDR ETF, UBS ETF, Vanguard, Xtrackers |
Webseite | consorsbank.de |
Zur Webseite der Consorsbank
Guter Service, hoher Preis
Auch die Consorsbank setzt auf umfassende Leistungen. Die kostenlose Trading-Software Active Trader verfügt über verschiedene Analyse- und Auswertungsfunktionen, die Anleger beim Wertpapierhandel unterstützen. Ähnlich wie bei Comdirect müssen Consorsbank-Kunden diesen Service allerdings relativ teuer bezahlen:
- Für jede Inlandsorder werden 4,95 Euro zuzüglich 0,25 Prozent des Ordervolumens fällig.
- Die Ordergebühren werden erst ab einer Höhe von 69,00 Euro gedeckelt.
Gerade bei höheren Ordersummen ist die Consorsbank deutlich teurer als DKB und Comdirect. Kleiner Trost: Für das Wertpapierdepot der Consorsbank fallen keine Depotgebühren an.
Die Kosten pro Sparplanausführung betragen derzeit 1,5 Prozent der monatlichen Sparrate. Unter 60 Euro ist die Consorsbank neben Comdirect eine der günstigen Direktbanken, ab 100 Euro gewinnt die DKB.
Die Consorsbank schreibt eine monatliche Mindestsparrate von 25 Euro vor. Allerdings können Anleger die Dividenden aus ihrem ETF-Sparplan automatisch reinvestieren und so den Vermögensaufbau beschleunigen.
Ein Anbieter, den sich nicht jeder leisten will
Für eine umfangreiche Auswahl an Handelsplätzen und Zusatzleistungen verlangt die Consorsbank vergleichsweise hohe Gebühren für Orders und die Sparplanausführung. Damit eignet sich das Wertpapierdepot nur für Anleger, die nach umfangreichen Serviceleistungen suchen.
Kostenlose Depotführung
Trade Republic – Für mobile Sparer mit klarem Fokus
Das Berliner Fintech Trade Republic bietet die derzeit günstigsten Konditionen für ETF-Sparer. Der Mobile-Broker listet insgesamt mehr als 2.400 ETF-Sparpläne. die gebührenfrei zu besparen sind. Es gibt auch keine Depotgebühren.
Trade Republic | Konditionen |
---|---|
Depotführung pro Jahr | 0 € |
Mindestsparrate | 1 € |
maximale Sparrate | 10.000 € |
Sparintervalle | wöchentlich, zweiwöchentlich, monatlich, vierteljährlich |
monatliche Ausführungstage | 2., 9., 16., 23. |
Kaufgebühr (Sparplan-Ausführung) | 0 € |
ETF-Ordergebühren (außerhalb des Sparplans) | 1 € Fremdkostenpauschale |
ETF-Sparpläne | > 2.400 |
kostenfreie ETF-Sparpläne | > 2.400 |
Webseite | traderepublic.com |
Zur Webseite von Trade Republic
Günstige Konditionen dank minimalistischem Ansatz
Selbstbestimmter Wertpapierhandel ausschließlich per App: Trade Republic setzt auf Minimalismus. Dafür fällt pro Order lediglich eine Fremdkostenpauschale von 1 Euro an.
Wer sich für Trade Republic entscheidet, den überzeugt die App durch ein benutzerfreundliches Design. Auch relativ unerfahrene Anleger sollten keine Schwierigkeiten mit dem Wertpapierhandel haben.
Sparpläne sind bereits ab einer monatlichen Sparrate von 1 Euro zu haben. Die Maximalsparrate liegt bei 10.000 Euro.
Online Broker aus 🇩🇪
Trade Republic Online Broker Keine DepotführungsgebührenKeine OrdergebührenÜber 2.400 ETF-Sparpläne und mehr als 2.600 Aktien-SparpläneOnline eröffnen
Wenn der Anbieter in Insolvenz geht: Wie sicher sind ETFs?
Auch wenn es nur selten vorkommt: Anleger sollten sich bewusst sein, dass sowohl die Fondsgesellschaft ihres ETF-Sparplans als auch ihr Depotanbieter in Insolvenz gehen können. Das Anlagekapital ist jedoch als Sondervermögen geschützt.
- Fondsgesellschaften sind gesetzlich dazu verpflichtet, die Fondsanteile ihrer Kunden getrennt vom Unternehmensvermögen aufzubewahren. In der Regel hinterlegen sie das Anlagekapital bei einer unabhängigen Depotbank, etwa der State Street Bank (Xtrackers und iShares) oder der BNP Paribas (Comstage).
- Diese Trennung verhindert, dass das Geld der Anleger im Falle einer Pleite der Fondsgesellschaft zum Teil der Konkursmasse wird. Stattdessen wird die Verwaltung der ETFs dann von der Depotbank übernommen – entweder dauerhaft oder bis eine andere Fondsgesellschaft die Anteile aufkauft.
- Für den Fall, dass die Depotbank insolvent geht, gehen die Fondsanteile der Anleger einfach an einen anderen Treuhänder über, der den ETF fortan verwaltet. Die Depotbank ist nichts weiter als eine Verwahrstelle.
- Sollte ein Depotanbieter bankrott gehen, ist auch das kein Grund zur Sorge. Er verwaltet nur die Wertpapiere – Eigentümer ist der Anleger. Sie können also jederzeit die Herausgabe ihrer Wertpapiere fordern.
ETF-Sparen ist einfacher als gedacht
ETF-Sparen ist ein unkomplizierter Einstieg in den Wertpapierhandel. Voraussetzung ist lediglich das passende Depot. Sparer sollten stets die Kosten mit den angebotenen Leistungen vergleichen und einen kritischen Blick auf die ETF-Auswahl werfen.
Gute Konditionen für ETF-Sparer bieten Comdirect, die Consorsbank, die DKB oder auch Trade Republic. Langfristig lohnt es sich, in ETFs zu investieren, die einen globalen Aktienindex abbilden.